KLFR 2025: Gemeinsam laut – solidarisch gegen Antifeminismus
„Vom 5. bis 7. September 2025 kamen Vertreter*innen der Landesfrauenräte zur diesjährigen Konferenz der Landesfrauenräte (KLFR) in Halle (Saale) zusammen. Gastgeberin war in diesem Jahr der Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt, der unter dem Motto „Gemeinsam laut – solidarisch gegen Antifeminismus“ ein deutliches Zeichen gegen aktuelle gesellschaftliche Rückschritte setzte.
Ein deutliches Signal aus Halle
Im Rahmen der Konferenz fand am 6. September eine öffentlich zugängliche Fachtagung im Stadthaus Halle statt. Rund 100 Teilnehmende aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten, wie antifeministischen Tendenzen wirksam begegnet werden kann – und welche Rolle dabei demokratische Werte wie Gleichstellung, Teilhabe und Solidarität spielen. Michelle Angeli, Vorsitzende des Landesfrauenrates Sachsen-Anhalt, machte gleich zu Beginn klar: Antifeminismus sei kein Randphänomen – und keinesfalls eine bloße Meinungsäußerung. „Antifeminismus ist eine Strategie, die insbesondere Frauen, queere Menschen und alle, die sich für Gleichstellung einsetzen, mundtot machen soll“, so Angeli. Die Konferenz setzte damit bewusst ein starkes politisches Signal – gegen Hass, gegen Diskriminierung und für ein solidarisches Miteinander in einer offenen Gesellschaft.
Demokratie im Stresstest
Höhepunkt der Fachtagung war die Keynote von Judith Rahner, Geschäftsführerin des Deutschen Frauenrates. Unter dem Titel „Demokratie im Stresstest?! Antifeminismus erkennen und begegnen“ analysierte sie die Mechanismen antifeministischer Strategien – und rief zu politischem Schulterschluss auf. „Es braucht den Schulterschluss von NGOs, Kirchen, Jugendverbänden und politischen Parteien, um gemeinsam demokratische Werte zu verteidigen“, so Rahner. Gleichstellung sei dabei keine Partikularforderung, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe – und eine Chance für alle. Die Tagung machte deutlich: Antifeminismus ist ein Angriff auf zentrale demokratische Grundwerte. Ihm kann nur entschlossen und gemeinsam begegnet werden – mit einem klaren Ziel: Freiheit, Respekt und Teilhabe für alle Menschen zur gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit zu machen.
Politische Forderungen an die Zukunft
Neben der Fachtagung formulierten die Landesfrauenräte auch konkrete politische Forderungen. Im Fokus stehen dabei strukturelle Verbesserungen in der Gesundheitsversorgung, Mobilität und Ressourcenverteilung. Die KLFR fordert unter anderem:
• Eine flächendeckende Hebammenversorgung
• Den barrierefreien Zugang zu gynäkologischer Versorgung
• Eine geschlechtergerechte Gestaltung der Mobilität der Zukunft
• Die geschlechtergerechte Verteilung öffentlicher Mittel im Rahmen des Gender Budgetings
Diese Forderungen zeigen: Gleichstellung ist nicht nur ein gesellschaftlicher Wert, sondern auch eine Frage von Infrastruktur, Finanzierung und politischer Gestaltung.
Staffelstab für 2026 übergeben
Zum Abschluss der Konferenz wurde symbolisch der Staffelstab übergeben: 2026 wird der Landesfrauenrat Sachsen die bundesweite Konferenz der Landesfrauenräte ausrichten. Damit bleibt das Netzwerk der Frauenräte weiterhin aktiv im Austausch – und konsequent im Einsatz für eine gerechte und demokratische Gesellschaft.“
Den Text und das Foto übernehmen wir dankend vom LFR Sachsen Anhalt.
Der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg e.V. möchte sich an dieser Stelle auch für die Organisation und Durchführung bedanken. Wie schön, dass wir solche Mitstreiter*innen wie Euch haben!