100 Jahre Frauenwahlrecht – Der lange Weg zum Ziel

Als am 12. November 1918 der Rat der Volksbeauftragten allen Bürgerinnen und Bürgern ab 20 Jahren das aktive und passive Wahlrecht zuerkannte, lagen bereits viele Jahrzehnte harter Kampf hinter den Frauen. Louise Otto Peters war eine der ersten, die noch vor der 48er Revolution politische Partizipation für Frauen einforderte. Aber erst 1908 wurde das Politikverbot für Frauen aufgehoben und sie konnten sich Parteien anschließen.

Die Politologin Claudia von Geliéu, die eine exzellente Kennerin der deutschen Frauengeschichte ist, verknüpfte bei der Veranstaltung der Falkenseer Ortsgruppe Frauenbrücke Ost-West am 7. März historisches mit der Gegenwart. Sie richtete zum einen den Blick auf den langen Weg, den Frauen bis zum Wahlrecht gehen mussten, und fragte die fünf eingeladenen Politikerinnen, wie ihr persönlicher Weg in die Politik war. Die Frauen nannten Kindheitserfahrungen, strenge Väter, Engagement im Kitaausschuss oder die direkte Ansprache durch einen Mann als Gründe für ihr politische Wirken in Gemeindeparlamenten oder in einer Partei.
Das Publikum interessierte vor allem, was heute getan werden muss, damit Frauen endlich gleichberechtigt in der Politik vorkommen. Appelliert wurde an den Mut von Frauen, aber auch an strategische Ausrichtungen. Denn im Ehrenamt seien Frauen durchaus gerne gesehen, aber wenn es um Posten gehe, dann würde es schwierig. Nicht zufrieden wollten sich die anwesenden Frauen damit geben, dass sie auch weiterhin auf dem Goodwill von Männern angewiesen sind, ob z.B. Frauen auf eine Liste erscheinen und damit wählbar sind oder nicht.

Text und Foto: Manuela Dörnenburg