Workshop „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“
Der Lehrstuhl für Wirtschafts- und Arbeitssoziologie veranstalet einen Workshop zur Entgeltungleichheit zwischen Männern und Frauen.
In allen Ländern Europas liegt der durchschnittliche Verdienst von Frauen unter dem von Männern, in Deutschland ist jedoch die statistische, unbereinigte Lohnlücke mit 22 Prozent besonders hoch. Der Gender Pay Gap hat viele strukturelle Ursachen, wie die ungleiche Verteilung von Frauen und Männern in verschiedenen Wirtschaftszweigen – Stichwort Geschlechtersegregation– mit tendenziell besser abgesicherten und höher entlohnten Arbeitsplätzen in industriellen sowie anderen traditionell männlich geprägten Berufen. Auf der anderen Seite spielt die Arbeitszeitfrage eine große Rolle, was sich an den Lebensmodellen heterosexueller Paare zeigt: bei 73 Prozent der Ehepaare in Deutschland arbeitet der Mann in Vollzeit und die Frau in Teilzeit, und auch bei mehr als 50 Prozent der nicht verheirateten Paare wird diese Form der Arbeitsteilung praktiziert. Dies wiederum hängt mit der geschlechtlichen Arbeitsteilung im Haushalt, der Care-Arbeit, zusammen. Das Anfang 2018 in Kraft getretene Entgelttransparenzgesetz (EntgTranspG), so kritisieren unterschiedliche Akteure wie der Handelsverband Deutschland (HDE), die Bundestagsfraktion Bündnis 90/die GRÜNEN oder der DGB, sei unwirksam, reine »Symbolpolitik« und ändere an diesen strukturellen Ursachen der ungleichen Erwerbs- und Einkommenssituation von Frauen und Männern nichts. Vor diesem Hintergrund zielt der geplante Workshop darauf, die einzelnen Komponenten des Gender Pay Gaps in Deutschland genauer anzuschauen. Wie kommt es zur unterschiedlichen Arbeitszeit von Frauen und Männern? Wie »geschlechtstypisch« ist die Berufswahl und verändert sich diese? Und schließlich: Wieso werden sogenannte »Frauentätigkeiten« überhaupt schlechter bezahlt?
Unter dem Titel »Gleicher Lohn für gleiche Arbeit?« laden wir dazu ein, mit Expert_innen über ihre Forschung zu diskutieren und die alte Frage neu zu denken, wie Erwerbsunterschiede zwischen den Geschlechtern aufgebrochen werden können.
Den Flyer mit weiteren Informationen zu den SprecherInnen finden Sie hier: https://www-docs.b-tu.de/fg-wirtschaftssoziologie/public/flyer.pdf
Kontakt:
Prof. Dr. rer. pol. habil. Heike Jacobsen
Wirtschafts- und Industriesoziologie
T +49 (0) 355 69-2550
E Heike.Jacobsen(at)b-tu.de