Aktionen gegen Gewalt an Frauen in Brandenburg

Posted by on Nov 20, 2020 in Allgemein

Der 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. In diesem Rahmen machen im ganzen Land Brandenburg Aktionen auf Gewalt gegen Frauen – auch und gerade in der Pandemie – aufmerksam.

Der Frauenpolitische Rat Land Brandenburg (FPR) wird gemeinsam mit der Landtagspräsidentin Prof. Liedtke zum ersten Mal die neue Fahne der UN-Women mit der Aufschrift „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ vor dem Landtag hissen. In vielen Kommunen wird ab diesem Tag die Anti-Gewalt-Fahne wehen. Diese Aktionen sind Teil der UN-Women Kampagne „Orange the World – Färb die Welt orange – 16 Tage voller Aktionen, um Gewalt gegen Frauen zu beenden“. Die Fahnenhissung vor dem Landtag wird begleitet von der „Roten-Schuhe-Aktion“: Wir werden mit 117 Paar Schuhen auf 117 Opfer von Femiziden in der Partnerschaft im letzten Jahr aufmerksam machen.

Claudia Sprengel, Sprecherin des FPR:

Der Begriff „Femizid“ ist ein feministisches Instrument.  Er legt offen, dass es sich um Hassverbrechen gegen Frauen handelt. Es braucht verlässliche Statistiken und ausfinanzierte Maßnahmen, z.B.  für nachhaltige Präventionsarbeit. Der Begriff befreit uns aus der Sprachlosigkeit, die Statistiken und Maßnahmen machen uns handlungsfähig.

Die soziale Isolation, die für viele mit den Corona-Eindämmungsmaßnahmen verbunden ist, verschärft die häusliche Gewalt gegen Frauen. Von Anfang März bis zum 22. Juli dieses Jahres hat die Brandenburger Polizei 1.840 Fälle häuslicher Gewalt registriert. Das waren 22 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Dunkelziffer dürfte viel höher sein. Um ein Zeichen gegen die Gewalt gegen Frauen im Jahr der Corona-Pandemie zu setzen, sind die Aktionen rund um den 25.11. deshalb umso wichtiger.

Catrin Seeger, Leiterin des Frauenhauses Rathenow und Vorstandsfrau im Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser (NbF):

Der Lockdown zur Einschränkung des Virus im Frühjahr hat dazu geführt, dass zuerst weniger von Gewalt betroffene Frauen eine Beratung wahrnehmen konnten, da oft der gewalttätige Partner ebenfalls zu Hause war. Ab April/Mai suchten dafür mehr Frauen Schutz in den Frauenunterkünften. Noch immer haben wir in Brandenburg nur halb so viele Plätze für von Gewalt betroffene Frauen wie in der Istanbul Konvention vorgeschrieben. Außerdem führt die derzeitige Form der Frauenhausfinanzierung in Brandenburg dazu, dass sich immer wieder Frauen mit geringem Einkommen verschulden. Wir fordern daher wiederholt die Landesregierung auf, endlich eine zukunftsfeste Finanzierung der Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in Brandenburg durch ein Landesgesetz zu sichern und die bisherige Praxis der Flickenteppich-Finanzierung endgültig zu beenden.

Die Frauenhausfinanzierung wird im Zentrum unserer gemeinsamen Veranstaltung am 24.11.2020 ab 18:00 Uhr sein, zu der wir herzlich einladen – es muss sich was ändern, wir zeigen wie es gehen kann!  Informationen zu dieser und weiterer Veranstaltungen finden Sie hier.

Hintergrund:

Mit der internationalen Kampagne „16 Aktionstage gegen Gewalt an Frauen“ (Webseite des NbF)  machen das NbF sowie der FPRauf die strukturelle Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Damit wird eine Verbindung zwischen dem Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und dem Internationalen Tag der Menschenrechte geschaffen. Sie ist Teil der „UNiTE to End Violence against Women“ Kampagne der Vereinten Nationen. Weltweit beteiligen sich mehr als 6.000 Organisationen in 187 Ländern.

 

Für Rückfragen und Informationen stehen Ihnen die Koordinierungsstelle des NbF und der FPR gerne zur Verfügung:

 

Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.        

– Koordinierungsstelle –

Stefanie Streit

Lina Schwarz

Charlottenstraße 121│ 14467 Potsdam

E-Mail: koordinierung@nbfev.de

Telefon: (0331) 813 298 47

Mobil: (0151) 555 89 273

Internet: www.nbfev.de

Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e.V.

Verena Letsch, Pressesprecherin

Charlottenstraße 121 │14467 Potsdam

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(0151)55529883

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