One Billion Rising 2020

Posted by on Feb 12, 2020 in Allgemein

Weltweit besetzen Frauen jedes Jahr am 14. Februar den öffentlichen Raum, um gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder zu protestieren. OneBillionRising ist eine internationale Kampagne, die dieses Anliegen am Freitag auch in vielen Orten Brandenburgs durch eine etwas andere Form des Protests auf die Straße trägt: den Tanz!

Prenzlau: Friedrichstraße vor dem Kino, 16:00 Uhr

Angermünde: Piratenschiff am Mündesee, 16:30 Uhr

Eberswalde: Marktplatz, 17:30 Uhr

Brandenburg an der Havel: Freilichtbühne auf dem Marienberg, 16:00 Uhr

Rathenow: Märkischer Platz 2, 15:00 Uhr

Der Termin am 14. Februar ist in Potsdam zur festen Instanz geworden. Auch in diesem Jahr treffen sich sicher wieder mehr als 100 Menschen am Landtagsgebäude am Alten Markt und folgen damit dem Aufruf des Autonomen Frauenzentrums. Wir werden dabei sein.

Alle weiteren Infos gibt es auf der Homepage der Kampagne.

OneBillionRising richtet sich gegen das Schweigen. Es geht darum, die Gewalt zu enttabuisieren, das Verborgene sichtbar zu machen und gemeinsam dagegen anzugehen. Die von Gewalt Betroffenen werden mit der Bezeichnung „Opfer“ oftmals weiter stigmatisiert, denn mit einem „Opfer“ wird Passivität und Leid verbunden. Bei OneBillionRising geht es deswegen darum, sich gemeinsam zu erheben, sich selbst aktiv sichtbar zu machen und nicht zu verstecken.

Hintergrund
Die Kampagne „One Billion Rising“ wurde 2012 von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler initiiert. Eine Milliarde bezieht sich auf eine UN-Statistik, der zufolge eine von drei Frauen im Laufe ihres Lebens vergewaltigt oder Opfer von schwerer Körperverletzung wird. Dem Aufruf folgend tanzten am 14. Februar 2013 erstmals Menschen auf öffentlichen Plätzen als Protest gegen Gewalt. Seitdem findet die weltweite Aktion immer am 14. Februar statt, der ja als Valentinstag auch für die Liebe steht. Eine Übersicht über die landesweiten Aktionen kann unter http://www.onebillionrising.de/ abgerufen werden.
Opfer von häuslicher Gewalt werden vor allem von ihrem Partner oder Ex-Partner misshandelt, bedroht oder gar getötet. Die meisten Opfer sind Frauen und Kinder. Im Jahr 2018 gab es laut der polizeilichen Kriminalstatistik in Brandenburg insgesamt 3.131 Straftaten gegen Frauen im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt.
Zu einem langfristigen Schutz vor häuslicher Gewalt gehört die Verhinderung von Wiederholungstaten. Deshalb startete das Frauenministerium im Januar 2020 das Programm „Täterarbeit“ in Brandenburg. Das neue Angebot richtet sich an Menschen, die in der Familie oder einer Partnerschaft gewalttätig geworden sind und sich bereit erklären, aktiv an einer Veränderung ihres Verhaltens zu arbeiten. Dieses soziale Trainingsprogramm wird von der „Fachstelle Gewaltprävention Brandenburg“ in Trägerschaft des Berliner Zentrums für Gewaltprävention (BZfG) e.V. angeboten und vom Frauenministerium gefördert. Internet: http://bzfg.de/beratungsangebot-fuer-brandenburg/
Das kostenlose „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung beim Hilfetelefon rund-um-die-Uhr in 17 Fremdsprachen und auch in Gebärdensprache stattfinden. Betroffene können sich aber auch online per E-Mail oder Chat beraten lassen. Internet: www.hilfetelefon.de.

Text: Verena Letsch

Bild: One Billion Rising Kampagne