One Billion Rising 2021 im Land Brandenburg

Posted by on Feb 12, 2021 in Allgemein

Eine der größten internationalen Kampagnen ist One Billion Rising: Weltweit besetzen Frauen jedes Jahr am 14. Februar den öffentlichen Raum, um gegen Gewalt gegen Frauen und Kinder zu protestieren. One Billion, zu deutsch; eine Milliarde, bezieht sich darauf, dass jede dritte Frau im Leben Gewalt erlebt.

OneBillionRising richtet sich gegen das Schweigen. Es geht darum, die Gewalt zu enttabuisieren, das Verborgene sichtbar zu machen und gemeinsam dagegen anzugehen. Die von Gewalt Betroffenen werden mit der Bezeichnung „Opfer“ oftmals weiter stigmatisiert, denn mit einem „Opfer“ wird Passivität und Leid verbunden. Bei OneBillionRising geht es deswegen darum, sich gemeinsam zu erheben, sich selbst aktiv sichtbar zu machen und nicht zu verstecken.

Dieses Jahr ist alles anders. Wir tanzen zuhause, aber nicht allein:

Rathenow

Online- Flaschmob am Sonntag ab 11:00 Uhr.

Gemeinsam mit dem Family Fitness Rathenow veranstaltet der Unabhängige Frauenverein e.V. in Rathenow eine Online-Tanzaktion zum „One Billion Rising 2021“.

An diesem Tag – dem 14. Februar – wird seit 2013 zum One-Billion-Rising-Song getanzt, um auf die Situation von Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen, die Opfer von Gewalt wurden. Diese Gewalttaten sind keine Einzelfälle, sondern das Ergebnis gesellschaftlicher Strukturen, die Machtunterschiede und damit auch Gewalt insebsondere gegen Frauen und Mädchen begünstigen.

Mit der Aktion weltweit soll deutlich werden, wie viele Frauen und Mädchen auf der Welt existieren und sich solidarisieren und die gegen die bestehenden patriarchalen Machtstrukturen aufbegehren.

Tanzt in Zeiten der Pandemie draußen oder in euren Wohnungen gemeinsam mit Rathenow.

Veranstalter*innen/Organisator*innen sind:
– Unabhängiger Frauenverein e. V.
– Träger des Frauenhauses in Rathenow und Family Fitness Rathenow

Gastrednerin: Manuela Dörnenburg
Landesgleichstellungsbeauftrage des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg

Schaut auf der Facebook-Seite des Netzwerks der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. beim Life-Stream zu oder seid über den Zoom-Link direkt dabei:

Meeting-ID: 938 5954 6448
Kenncode: 889112

Wer üben will, kann sich hier den Tanz ansehen

Brandenburg an der Havel

Der Arbeitskreis gegen Gewalt an Kindern und Frauen in Brandenburg an der Havel wird Pandemiebedingt in diesem Jahr zwar nicht zusammen tanzen. Sichtbar soll OBS aber sein: Die Friedenswarte wird drei Tage lang in orange angeleuchtet!

Mitmachen geht trotzdem: hängt in der ganzen Stadt orange Sachen aus dem Fenster, nach dem Motto #orangetheworld!

Potsdam

Um dennoch Aufmerksamkeit zu schaffen, startet das Autonome Frauenzentrum eine digitale Aktionswoche gegen Gewalt an Frauen. Denn gerade in Zeiten des Lockdowns spitzt sich etwa für Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind, die Lage noch weiter zu. So stiegen etwa nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020 die Polizeieinsätze wegen häuslicher Gewalt signifikant an. Doch auch im öffentlichen Raum gibt es auch in Potsdam immer wieder Übergriffe auf Frauen.

Vom 8. bis zum 14. Februar 2021 wird unter diesem Beitrag und auf Facebook jeden Tag ein Video veröffentlicht, in dem Akteurinnen aus der Frauenpolitik ein Statement zum Thema abgeben. Die Videos werden täglich um 16:00 Uhr veröffentlicht.

Statements

Laura Kapp, Autonomes Frauenzentrum Potsdam: „Wir alle können gemeinsam etwas gegen die Gewalt tun. Wegschauen gibt der Gewalt eine Erlaubnis, Schweigen führt zu Akzeptanz. Wir schauen hin. Wir mischen uns ein. Wir helfen.“

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Hintergrund

Allein im letzten Jahr waren bundesweit 115.000 Frauen von Partnerschaftsgewalt betroffen. Durchschnittlich jeden Tag versucht in Deutschland ein Mann seine (Ex)Partnerin zu töten, jeder dritte Versuch endet tödlich. Laut „Lagebild Häusliche Gewalt 2019“ des Landeskriminalamtes Brandenburg gab es 3.008 Straftaten gegen Frauen, die Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung nahm um gut 9 Prozent zu.

„Die erfassten Gewaltzahlen sind hoch – die Dunkelziffer weit höher. Strafverfolgung, Schutzsysteme und Unterstützungsangebote sind längst an ihren Grenzen. Zudem scheint die Pandemie die Gewalt in Familien zu verschärfen. Mit Beginn der Corona-Pandemie hat sich im letzten Jahr die Zahl der polizeilich erfassten Fälle häuslicher Gewalt in Brandenburg um 25 Prozent zum Vorjahr erhöht. Gemeinsam mit dem Bund werden wir darum in den kommenden Jahren Schutzräume und Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder im Land ausbauen“so Ministerin Nonnemacher.

Das kostenfrei „Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen“ ist unter der Rufnummer 08000 116 016 erreichbar. Mit Hilfe von Dolmetscherinnen kann die Telefon-Beratung beim Hilfetelefon rund-um-die-Uhr in 17 Fremdsprachen und auch in Gebärdensprache stattfinden. Betroffene können sich aber auch online per E-Mail oder Chat beraten lassen. Internet: www.hilfetelefon.de.

Für Frauen, die von Gewalt bedroht sind, hat das Sozialministerium eine Broschüre erstellt mit allen Notrufnummern und Beratungsstellen im Land.

 

Text: Verena Letsch

Bild: One Billion Rising Kampagne